Für eine Fernsteueraufgabe Ende Dezember benötige ich eine Funkstrecke, die ein digitales
Signal ca. 20m weit Übertragen kann. Da mir die käuflichen Module zu teuer waren, habe ich mich
nach Alternativen umgesehen. Auf der Hobby-Tronik 2002 in Stgt. gab es von
Pollin einen Funk-Gong (oder Funk-Türklingel) für glatte 9,9 Euro incl. dem Sende-
und Empfangsteil (danke an DO4FUN fürs mitbringen!):
funkstrecke03

Nach dem öffnen stellte sich leider heraus, das hier keine Fertig-Funkmodule
verwendet wurden, sondern die Sender/Empfänger mit der Auswertelogik
auf einer Platine zusammengebaut waren:

Handsender  Empfangsteil
 funkstrecke04  funkstrecke05


Das ist aber nicht weiter schlimm, nach Analyse der Schaltung wird schnell
klar, wo man die Säge ansetzen muss. Das Ergebnis sieht dann beinahe aus
wie ein gekauftes Funkmodul:

 

Sende-Modul: Empfangsmodul:
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 funkstrecke07  funkstrecke09

Mich hat natürlich auch die Technik näher Interessiert, also habe ich mir den
Sender und den Empfänger näher angeschaut und die Schaltung aufgezeichnet.


Der Senderbesteht nur aus einem Hartley-Oszillator, der am Steuereingang
ein und ausgeschaltet wird -> simpler AM-Sender auf 433,92 MHz:

funkstrecke01

In der Ursprungsschaltung wurde beim Druck auf die Klingeltaste die Spannungs-
versorgung von 12V an die Schaltung gelegt. Das eingebaute IC begann dann solange
der Klingelknopf gedrückt ist das digitale Protokoll auszusenden
(Steuereingang hart auf 12 oder 0V).

Die Spannung von 12V wurde aus
einer kleinen 12V Feuerzeugbatterie gewonnen (LR23).

Übrigens läuft der Sender auch mit einer Betriebs und Ansteuerspannung
von 5V ganz passabel.


Der Empfänger ist ein AM Pendelempfänger für 433,92MHz:

funkstrecke02

Die eigentliche Demodulation geschieht bereits im HF-Teil, sodas die Information durch simple
Tiefpassfilterung gewonnen werden kann. Die 2 folgenden IC's dienen nur noch
zum Mitführen der Schaltschwellen. So kann ständiges QRM nicht zum
auslösen des Schaltvorgangs führen.


Danke an SWL Olli für den Tip mit dem Oszillator.