Alles was mir für Experimente mit SDR noch fehlte war ein ZF-Ausgang für den Icom R1500.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten :
1. die ungefilterte ZF direkt nach dem Mischer abgreifen - gut für Bandscope Anwendungen
2. nach dem zweiten ZF-Filter abgreifen - gut für Signalanalyse
Zuerst die Anleitung für die ungefilterte ZF :
Im Netz gibt es zwar Anleitungen, allerdings leiten diese die HF direkt aus dem Gerät aus,
was die Gefahr zwecks Störungen und Zerstörung (ESD) stark erhöht. Bei mir kam deswegen
ein Pufferverstärker zum Einsatz, der die Schaltung des R1500 nicht belastet aber das
Signal niederohmiger bereitstellt.
Abgegriffen wird die 10,7MHz VOR den weiteren Filtern aber nach dem Puffer (Transistor Q60) :
An der markierten Stelle löten wir nachher das Kabel an :
Im Layout sieht der Abgriffpunkt wie folgt aus :
Anbei noch das Pinning für den Transistor :
Zuerst wie in meiner anderen Anleitung den Empfänger öffnen, bis das Main-A Board zu sehen ist.
Die Pfeilspitze markiert den Bereich an dem wir das ZF-Signal abgreifen können :
Hier mit einem geschirmten Kabel (z.B. RG174) nach draussen durch die Lücke (unten rechts) im Schirmgehäuse :
Wer die ZF nach dem Filter abgreifen möchte :
Es gibt wieder einen Summenpunkt zwischen 2 Dioden für die Umschaltung der Filter.
Im Schaltplan siehts wie folgt aus:
Im Layout ist dieser Punkt hier zu finden (Main-Board A - Unterseite) :
Am unteren Pfeil einen dünnen Kupferlackdraht anlöten und durch die mittlere Duko (Masse) durchfädeln :
Dann an die Koax-Leitung nach draussen anlöten :
Für beide Varianten geht es dann hier weiter :
Dann brauchen wir noch Versorgungsspannung (grob 12V), an der markierten Stelle den Lack der
Leiterbahn freikratzen und einen Draht anlöten :
Jetzt gehts zur Sache : Es muss ein Pufferverstärker her, der einen hohen Eingangswiderstand hat, aber auch
eine niederohmigere Last treiben kann. Da in meinen Vorräten gerade der BF998 Dual Gate Mosfet vorhanden war
(bisschen überdimensioniert für 10,7MHz :-). Die Ausgangsanpassung ist nach Gefühl gebaut. Der Drainstrom liegt
grob bei 6mA, sollten im besten Fall ca.8mA sein für optimale Verstärkung :
Auf einer kleinen Kupferkaschierten Platine läßt sich die Schaltung ohne großes Layout
aufbringen. Da keine Durchkontaktierungen verwendet wurden, einfach den Platinenrand mit
leitfähigem Klebeband ummanteln und verlöten :
Achtung : kleiner Fehler ... die 100uH-Drossel muss natürlich 10uH sein ... Im Schaltplan oben bereits richtig dargestellt.
Diese Platine wird nun mit 12V versorgt und mit leitfähigem Klebeband auf das Gehäuse geklebt. In das Gehäuse
wird an der Seite eine zusätzliche BNC-Buchse eingebaut und mit dem Ausgang der Schaltung verbunden.
UPDATE Nr. 1 :
Da für meine Folge-Schaltung der Ausgangs-Pegel noch zu gering war, musste eine Verstärker-Schaltung her.
Dies kann man leicht mit einem BFS17 aufbauen. Spannungsverstärkung ca. Faktor 10.
Das ganze passt wieder auf eine kleine Platine die direkt neben der ersten eingebaut wurde :
Und so siehts dann aus im Gerät :
UPDATE Nr. 2 :
Der aktuelle Versorgungsspannungsabgriff ist etwas unglücklich, da beim Ausschalten
des Hauptschalters die ZF-Verstärker noch weiterbetrieben werden.
Der Umwelt zuliebe einfach nach dem Hauptschalter abgreifen.
Vorher :
Nachher :
Viel Spass !